Anreise Polen:
Eigentlich hatte ich den Plan über Neubrandenburg zu fahren, meinen Freund Stephan dort zu Besuchen und dann am nächsten Tag weiter an der Ostsee Küste entlang durch Polen zu fahren. Der Rückweg sollte dann durch Masuren und ein bisschen Tschechien gehen.
Ich habe schon bei der ELBE Tour (https://atomic-temporary-179655040.wpcomstaging.com/2024/06/21/elbe-24/) geschrieben:
Hier fällt mir ein witziges und passendes Zitat ein von jemanden den ich bisher für so tiefgreifend Aussagen nicht auf dem Schirm hatte. Joe Perry, amerik. Rockmusiker („Aerosmith„) hat mal gesagt:
„Wie bringst du Gott am einfachsten zum Lachen? Erzähl ihm deine Pläne.“
Na ja, so ungefähr war das auch hier. Die Zeit, die veranschlagt hatte, kollidierte mit der Wirklichkeit. Selbst als „Neu-Rentner“ habe ich nicht alle Zeit dieser Welt, zumindest nicht an einem Stück. Wie heißt es so schön, bist du mal Rentner hast Du keine Zeit mehr. Meine Planung musste also umgestellt werden und das Ziel wurde Gdansk (Danzig) an der Ostsee, auf einen Zeltplatz um dann von dort Touren mit dem Motorrad fahren.

Das hat auch mehr oder weniger gut funktioniert, bis darauf das ich (mal wieder) den Urlaubsverkehr unterschätzt habe und genau bis zum Scharmützelsee gekommen bin. Also hier auf einen kleinen Zeltplatz namens „Campingplatz Waldsee“ in der Nähe von Kolpin und das Zelt rausgeholt. ZELT? Ja genau, im Anhänger ist das Motorrad, das e-Bike und die ganze restliche Ausrüstung. Da hatte ich NULL-Bock das alles auszuladen und für eine Nacht im Anhänger zu schlafen, also Zelt aufgebaut und fertig.
Mit dem Fahrrad bin ich dann doch noch ca. 30 km gefahren. Einmal um ein bisschen Bewegung zu erhalten und zum anderen um etwas zu Essen zu bekommen.
Der Zeltplatz hat zwar ein Restaurant, aber wie so viele Betriebe hat auch dieser mit den Nachwirkungen vom eingeschränkten Urlaubsbetrieb, sowie der allgemeinen Personalknappheit zu kämpfen. Also hier nix zu Beißen zu bekommen, aber es wurde mir eine Pizzeria in ca. 15 km Entfernung angepriesen, die auch liefert. Ich habe mich dazu entschlossen mit dem Fahrrad zu fahren. Vor ein paar Jahren war ich mit meiner Frau auch schon mal in dieser Gegend hier, direkt am Scharmützelsee in einem Hotel. Zum Fahrradfahren klasse, schöne Fahrradwege, tolle Waldwege zum Befahren, genau das Richtige für das Fatbike.

Zurück auf dem Campingplatz, ab ins Zelt und nach einer sehr ruhigen Nacht das Zelt auf die Ladefläche des Pickups geschmissen (weil noch Nass) und das Bike im Anhänger verstaut. Noch einmal alle Verzurrungen des Motorrades gecheckt, aber alles einwandfrei. Frohen Mutes ging es dann weiter Richtung Polen.
Der Grenzübergang war wie im Schengen Raum üblich kurz und schmerlos, nämlich keine Kontrolle. Nur in der Gegenrichtung haben die Deutschen mal wieder ein eigenes Ding gedreht und haben eine Kontrollstation mit größtenteils gelangweilt dreinschauenden jungen Bundespolizisten aufgestellt. Ich glaube ich suche mir einen anderen Übergang für die Rückreise. Hier stand gerade noch meine Meinung zu Grenzkontrollen dort, aber ich habe das wieder gelöscht.
Im Vergleich zu Deutschland ist das hier auf der Autobahn echt langweilig, keine Überholt in einem Affenzahn, keiner „Licht-Hupt“ schon aus 2 km Entfernung, sehr relaxed. Und wenig Verkehr. Das änderte sich ziemlich zum Ende der Reise, denn je näher ich Gdansk gekommen bin, um so mehr Verkehr wurde es und die ersten Staus bildeten sich wieder. Es ist halt auch in Polen Urlaubszeit auch hier fährt man gerne aus Meer. Durch Baumaßnahmen auf der Autobahn wurden mehrfache Umleitung notwendig, aber im Großen und Ganzen lief die Reise sehr „un-Eventvoll“.

Auf dem Zeltplatz (Metropolis in Sopol, in der Nähe von Gdansk) das Motorrad aus dem Anhänger geholt, das Fahrrad direkt daneben gestellt und den Anhänger zum Camping Wohnwagen umgebaut. Das funktioniert ziemlich einfach, alles aus dem Anhänger raus auf die Ladefläche des Jeeps, das mitgebrachte Feldbett mit der Isomatte ein bisschen weicher machen, eine Decke drauf und fertig ist der minimalistische „Wohn“-Anhänger.
Abends die erste Tour mit dem Fahrrad zum Einkaufen zum LIDL, gibt es hier an jeder Ecke. Der Strand ist auch nur ein paar Fahrrad-Fahrminuten vom Zeltplatz entfernt, es dauert länger UM den Zeltplatz zu fahren als von seinem „Ende“ dann an den Strand zu kommen. Anyway, tolle Tour mit dem Fatbike durch den Wald an den Strand.

Hier erstmal die Füße in die Ostsee gedippt. Deswegen (unter anderem) bin ich ja hierhergekommen. Festgestellt habe ich außerdem, dass selbst die 4.8“ (ca. 122 mm) breiten Reifen nicht im losen Sand funktionieren. Oder ich bin zu doof, um dort zu fahren. Auf dem Randstreifen zum Meer mit etwas festerem Boden hat das gante dann wieder ausgezeichnet funktioniert. Ich muss das Bike zuhause vermutlich erst wieder Entsalzen.
Ach ja ein Lidl ist auchin der Nähe, also kann der Grill eingesetzt werden. Das wird bestimmt cool. Mehr später.






















































































