Nach einem kurzen Frühstück (aus dem Koffer) sind wir -an der östlichen Grenze entlang- in Richtung Norden gefahren. Der nächste Punkt auf dem Navi war der Zusammenfluss von Oder und Neiße, einfach um einen Navigationspunkt zu haben. Immer wieder lugt ein Grenzpfosten durch die Blätter. Also so sieht der Rand von Deutschland aus. Geniale Gegend, schön zu fahren, durch Wälder und am Fluss entlang. Und beim Ausschau halten nach den Grenzmarkierungen, ist links von uns immer wieder mal kurzzeitig eine riesige Abraumhalde (eher Abraumebene) zu sehen. Ich wusste ja das wir jetzt in einer Braunkohle Gegend waren (deswegen auch der Bagger von Gestern).
Im Urlaub mit meiner Frau war ich auch schon einmal in dieser Gegend und bei der Gelegenheit haben wir uns das “Renaturierungsprojekt” der “Cottbuser Ostsee” angesehen. Mehr Information dazu hier (oder auf das Bild klicken)
Wie wir also die ersten gemütlichen und noch ausreichend frische Kilometer fahren, kommen wir an einer Gruppe Männer vorbei, die geschäftig eine mehr oder weniger zerdepperte Mauer hinter einer Kurve auf Unfallschäden untersuchen. Kurz mal angehalten und gefragt, was denn passiert wäre und es stellt sich heraus, dass es in der Nacht vorher einen Unfall mit Fahrerflucht gegeben hat und die Mauer daher ein bisschen mitgenommen war. Aber die “Locals” konnten uns auch eine Beschreibung zu einem Aussichtspunkt des Braunkohle Tagebaus “Jänschwalde” geben und dort sind wir dann auch hingefahren.
Hier ein paar Daten aus Wikipedia vom Tagebau Jänschwalde in der Nähe von Cottbus: “Der Heizwert der Braunkohle liegt bei 8.400 kJ/kg; sie enthält etwa 51 % Wasser, 1 % Schwefel und 12 % Asche.“- “Braunkohle kann nur trocken gefördert werden. Das Grundwasser rund um den Tagebau muss deshalb bis unter die tiefste Abbaustufe gesenkt werden. Hunderte Pumpen bilden mehrere Ringe um die Gruben.”
Es sieht so aus, als wenn hier -unter anderem- extrem in den Wasserhaushalt der Gegend eingegriffen wird, vor allen Dingen, wenn man sich klar macht, dass dies hier eine ziemlich wasserreiche Gegend ist. Die Cottbuser Seenplatte und dessen verzweigten Kanäle sind nur einen Katzensprung von hier entfernt (relativ gesehen).
Wir haben uns das aktive Abbauen einige Zeit angesehen; selbst auf die Entfernung ist zu sehen, wie der Abbau stattfindet. Im Bild oben ist das sehr gut zu sehen. Die Maschinerie bewegt sich von der Fotoposition aus gesehen von Links nach Rechts. Auf der linken Seite kann man den Abraum sehen und rechts ist das stufenförmige Abbaugebiet zu sehen, der relativ dunkle Bereich in der Mitte ist der eigentliche Kohleabbaubereich.
Wir sind dann weiter Richtung Frankfurt an der Oder gefahren und haben unterwegs in Rotzdorf dann den mehr oder weniger unaufgeregten Zusammenfluss der Neisse mit der Oder gefunden. Was mich hier am meisten erstaunt hat, ist die HÖHE über N.N. die das Navi anzeigt. Klar sind wir auf dem Parkplatz bestimmt noch mal 5 – 6 m über dem Fluss. Also sind das dann geschätzte 30 m Gefälle bis zur Ostsee und wir sind noch nicht mal an Frankfurt an der Oder und Berlin vorbei. Es ist noch ein weiter Weg bis zur Ostsee, nur so als Gedankenspiel.
Weiter in Richtung Frankfurt und kurz vor der Stadt bekommen meine Nasen-Geruchsrezeptoren plötzlich extrem viel zu tun. Also eigentlich war es ein sehr guter aber auch sehr dünner Geruch, der dann meinem Hirn sagt, hier gibts gutes Essen, grins. Wir haben eines der nettesten Restaurant der gesamten Reise gefunden. Natürlich sind wir erstmal daran vorbeigerauscht und mussten dann halt umdrehen. Aber es hat sich gelohnt. Zwei sehr freundliche Damen haben an der Kreuzung des Platz der Einheit, 15236 Frankfurt (Oder) (Ortsteil Lossow, genau hier : 52°17’07.1″N 14°32’58.8″E) einen kleinen Imbiss mit Hausmannskost gemacht. Und wir haben sicherlich sehr verhungert ausgesehen, grins, jedenfalls wurden wir mit der vollen Aufmerksamkeit der Köchin mit einer Suppe (zum Eintauchen) und dann einer Hauptspeise die genau die richtige Menge für uns zwei Dicken hatte. Einfach HERRLICH.
Nicht so schön war die Durchfahrt durch Frankfurt an der Oder. Wir sind deswegen recht schnell aus der Stadt raus. Ja ich weiss wir sind Banausen, denn es gibt bestimmt ‘ne Menge zu sehen und zu erforschen, aber wir sind auf einer Runde um Deutschland und nicht hier um alles ganz genau zu untersuchen. Im Wegfahren hab’ ich überlegt, ob man sich nicht die Friedensglocke anschauen sollte, aber irgendwie hab ich mich dagegen entschieden, da ich den Teil von Frankfurt bei meinem letzten Besuch auch nicht gerade prickelnd fand.
Wir sind dann in alter Motorradfahrer Tradition auf kleinen und kleinsten Straßen weiter Richtung Norden gefahren. Unterwegs waren wir uns nicht immer sicher, ob es nun Straßenverkehr regelkonform ist, eine Fahrspur, die als Fahrradweg ausgeschildert ist zu benutzen. Aber wer will deswegen schon umdrehen – und ehrlich wo soll hier die Rennleitung herkommen. Wir hätten auch mit 200 km/h durchbraten können, es hätte niemand bemerkt. Haben wir aber nicht gemacht, sondern sind in T-Shirt Tempo durch die willkommene Kühle der Wälder und die Hitze der offenen Felder gefahren. Am doch späten Nachmittag sind wir (auch durch Zufall) am Nachtlager angekommen. Der Campingplatz am Parsteinsee hat uns mit einer wirklich genialen Position für die Zelte ausgestattet. Hier ist die genaue Lokation : Parstein, 16230 Parsteinsee (52°55’21.2″N 14°01’38.2″E)
Morgen werden wir am “Havanna Beach” ankommen, grins. Bleib dran, es kommt mehr zu der Reise. Und nur zur Information, wir sind jetzt 4 Tage unterwegs und haben es bis hier geschafft.
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Eine Antwort zu “Rast #004 – Braunkohle”
[…] passt das, lach) Hier die einzelnen Beiträge Tag 001 – Tag 002 – Tag 003 – Tag 004 – Tag 005 Tag 006 – Tag 007 – Tag 008 – Tag 009 – Tag 010 Tag 011 […]